"Das Gerede, das ich an der Uni verzapfe und das Geschreibe soll im All verpuffen - nicht aber sollen im All verpuffen meine Liebesbriefe, und die tun es gewöhnlich auch nicht. Aber selbst da glaub' ich mehr ans Glück, als an den gerechten Austausch, und wo käme man auch hin, wollte man die Buchhaltung in der Liebe und selbst in der Fickerei einführen. Ob das alles einen Sinn hat, frag' ich mich auch, und meine Antwort ist: Wenn ich so jede zweite Woche etwa eine Stunde lang glücklich bin, dann bin ich zufrieden, und mehr verlange ich auch gar nicht, Depressionen sind bei mir an der Tagesordnung, ja ich bin baß erstaunt, wenn ein Tag so ganz ohne sie vorübergeht." Paul Feyerabend in "Briefe an einen Freund" (posthum erschienen)
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