In einer der Kassetten der Nordtür des Baptisteriums von Florenz setzt Lorenzo Ghiberti den kindlichen Jesus erhöht vor die Apsis, wie er den Schriftgelehrten seine Perspektive ankündigt; die Schrift noch hatte ihn mitten unter sie gesetzt, hörend, fragend und disputierend. "Es staunten aber alle, die ihn hörten, über seine Einsicht (prudentia) und seine Antworten. (Luk 2.47) Seine Lehre verkündigte er erst als Erwachsener in den Synagogen (Luk 4.15; Joh 7.14)

Das Relief beansprucht noch die eine Perspektive, die Figur tritt nicht in den freien Raum, um den Betrachter in die Pespektivenfindung miteinzubeziehen. In der Ostpforte (287 x 506 cm), der porta del Paradiso, gewinnt die Erzählung nicht-lineare Qualität, stehen die Figuren an der Schwelle.

Mehr noch als das Tafelbild verewigt das lange Lebensdauer versprechende Material die eine Sicht. Es gewinnt in der politischen Propaganda des zwanzigsten Jahrhunderts als Körperprogramm eine neue Bedeutung und tritt neben den Film als bildliche Erziehungsanstalt. Die Wandreliefs an den Staatsgebäuden gehören zum Stein gewordenen Idealkörper wie die tonnenschweren Großplastiken, angebracht in einer Höhe wie die antiken Tempelfriese:
An ihnen vorbei kann man nur gesenkten Hauptes sich behaupten.